Talkshows

Aus Franky
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Dieser Eintrag ist unfertig. Komm lieber später nochmal vorbei.

Wir kennen alle diese Talkshows – und dabei meine ich auch alle Arten von Talkshows. Das fängt bei den politischen Talkshows wie Maybrit Illner oder Sabine Christiansen an und geht runter bis zum Schmuddeltalk von Arabella Kiesbauer und Oliver Geissen. Über die Einteilung in „Schmuddel“ und „edel“ geht es auch. Denn so sehr unterscheiden die sich nicht, es gibt erhebliche Gemeinsamkeiten.

Talkshows sind wie Gladiatorenkämpfe. Wer, der das guckt, sucht wirklich seine Meinung? Darum geht es nicht. Geht es darum, seinem Gladiator zuzugucken, wie er die anderen fertig macht? Fast! SCHACHTELSATZ FOLGT: Es geht darum, zu sehen, wie jemand, der die gleiche Meinung hat wie ich, einen der Unbelehrbaren, die nicht der gleichen Meinung sind wie ich, ihre Uneinsichtigkeit vor Augen führt.

Es gibt keine Gladiatorenkämpfe mehr. Aber es gibt etwas, was so ähnlich ist: Sportveranstaltungen. Nur, dass da nicht Leben riskiert werden und die Verliererseite nicht stirbt.

Ich habe ein Problem mit Fußball. Finde ich einfach nicht interessant. Und ich habe inzwischen auch herausgefunden, warum. Bei der WM und EM verfolge ich gespannt die Spiele der deutschen Mannschaft. Sport ist viel interessanter, wenn man einen Favoriten hat. Also Fan von einer Mannschaft ist. Ich will nicht nur ein interessantes Spiel sehen. Ich will, dass meine Mannschaft gewinnt. Und oft genug will ich in erster Linie, dass meine Mannschaft gewinnt, die anderen an die Wand spielt. Spannend bis zum Schluss – das muss nicht sein.

Schmuddel vs. edel: Warum guckt man Schmuddel? Dabei gibt es ein Thema, das das Beispiel ist: Du bist fett. Da sitzen ein paar junge Leute im Podium (faktisch stehen sie) und beschimpfen sich mit: Du bist fett!, Du bist häßlich!, Guck Dich doch mal selber an. Bei solchen, äh, Argumenten ist es nicht so leicht, seine Seite zu wählen. Aber schnell bildet sich ein Teilnehmer heraus, zu dem ich halten kann. Und das ist genau das gleiche, wie bei den Polit-Talkshows. OK, da ist doch ein Unterschied: Schmuddel sind die Gladiatorenkämpfe, die ich auch dann (begrenzt) genießen kann, wenn ich keinen Favoriten habe. Eine Talkshow zu einem Thema, das mich nicht interessiert, gucke ich nicht. Da komme ich zu meinem geringes Interesse an Fußball zurück. Da bin ich auch nicht daran interessiert, wer gewinnt.

Kommen wir mal zum Sport zurück. Ich bleibe mal bei Fußball. Wer etwas gegen Fußball hat, dem fällt es sicher leicht, das ganze auf die Sportart seiner Wahl zu übertragen. Was sind so die Gedanken wenn man einem Fußballspiel zuschaut? Ha, guter Start. Los, renn! Jetzt spiel doch mal den Ball nach rechts außen ab! Oh, nicht dahin. Mist, Ballverlust. Oh ne, wegen diesem doofen Fehler kommt jetzt der Gegner ganz weit. Das tut weh, da hin zu gucken.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, wenn man einer Talkshow zuguckt, aber mir geht es fast genauso wie im letzten Absatz. Ha, der Gegner hat sich gerade mit einem schlechten Argument angreifbar gemacht. Los, geh darauf ein... Oh nein, noch schlechter geantwortet. Obwohl mein Vertreter im Recht ist, verwickelt er sich in Widersprüche. Das tut weh, da hin zu hören.

Politische Talkshows? Das gemeinsame Finden von Lösungen für die Zukunft sieht anders aus.

TODO:

  • Vielleicht Gladiatoren ganz raus. Nur Sport bzw. Fußball als Vergleich? Vielleicht den Bogen über "unfaire Spielweise", wenn es Fouls gibt, das Spiel zum Kampf ausartet? Also wenn der Talk ungerecht wird.
  • Reihenfolge evtl. anders.
  • Schlechte Verlierer im Sport sind an Klagen etc. zu erkennen. Aber zum Glück gibt es auch einfache, klare Niederlagen. Nur das gibt es nicht im Polit-Talk. Da wird über unfaire Redezeit gesprochen, obwohl bei einem Austausch von Argumenten solche Ausreden nicht gelten sollten.
  • Wie bin ich drauf gekommen? Über Writing and Speaking von Paul Graham. Und eigentlich wollte ich generell etwas über Diskussionen loswerden.

Further reading

Ich bin nicht der erste, der das so sieht. In [1] ist Politik die Fortsetzung des Krieges, Argumente sind Soldaten.