Die etwas anderen Cops

Aus Franky
Wechseln zu: Navigation, Suche

Am 16.10.10 habe ich den Film Die etwas anderen Cops im Kino gesehen, zwei Tage nach der deutschen Veröffentlichung. Der Film heißt im Original The Other Guys und es wird der erste Film werden, den ich hier rezensiere. Ob als Warnung oder Ermutigung, verrate ich später.

Ich gebe dem Film 6 von 10 Punkten. Von solch einer eindimensionalen Bewertung halte ich aber ziemlich wenig.

Die Charaktere

Will Ferrell spielt den Polizisten Allen Gamble, der jedoch eine absolute Buchhalter-Natur ist - ein richtiger Nerd halt. Mark Wahlberg spielt Terry Hoitz, einen eher genreüblichen Polizisten, der Ferrell als Partner zugeordnet ist. Samuel L. Jackson und Dwayne 'The Rock' Johnson haben nur kleine Nebenrollen.

Spoiler oder kein Spoiler?

Die meisten Kritiker, insbesondere auf der IMDB, gehen so vor: Wenn sie einen Film schlecht fanden, scheuen sie nicht davor, Teile des Inhalts zu verraten. Das ist üblicherweise durch einen Spoiler Alert gekennzeichnet, z.B. *** This review may contain spoilers ***. Schließlich fanden sie den Film schlecht und wollen andere warnen. Ich finde dieses Verhalten etwas arrogant. Ich bin ja durchaus an der Meinung anderer interessiert, da ich schon einige Reinfälle erlebt habe. Aber ich finde fremde Meinungen keineswegs so wichtig, daß ich es dafür riskiere, eine zentrale Pointe oder Wendung verraten zu bekommen. Der langen Rede kurzer Sinn: ich werde nichts essentielles verraten.

Details

Ich gehe jedoch davon aus, daß der Trailer bereits bekannt ist, auf den werde ich mich nämlich auch beziehen.

Youtube-Suche
Englischer Trailer von der IMDB

Also, die Gags, die man dort mitbekommt, sind auch die besten. Das heißt, erwartet nicht ein Gag-Feuerwerk, das besser zündet als der Trailer. Nichtsdestotrotz ist der Film witzig, auch die Art des Humors ist nicht schlecht. Damit will ich sagen, daß man nicht so dämliche Furz- und Sexwitze erwarten muß wie in der nackten Kanone oder ähnliches. Der Humor entspringt im wesentlichen aus den Dialogen und Gegensätzen von Ferrell und Wahlberg. Der Film versucht, mehrere Running Gags aufzubauen. Ich erinnere mich auf Anhieb an drei. Davon zünden nicht alle.

Als ich den Trailer das erste Mal gesehen habe, habe ich mir gedacht: Hoffentlich ist diesen übertriebenen Supercops Samuel L. Jackson und Dwayne 'The Rock' Johnson nicht zuviel Zeit gewidmet. Wer diese Sorge teilt, den kann ich beruhigen: Sie tauchen im Gesamtfilm nur wenige Sekunden länger als im Trailer auf. Aber dabei gefallen mir die beiden auch noch, besonders der Ex-Wrestler Johnson. Den kenne ich bisher nur aus B-Movies, in denen er den Stahlharten, unglaubwürdigen Krieger spielt. Ich habe bisher nur Doom und The Skorpion King mit ihm gesehen. In diesem Film jedoch zieht er diese Grinsefresse, die mich überzeugt, daß er sich der Parodie bewusst ist. Für mich besteht ein wichtiger Unterschied, ob da einer so tut, als wär er echt stahlhart oder ob er die Rolle Comic-mäßig (von mir aus auch Graphic Novel) dick aufträgt. Das erste geht mir tierisch auf den Sack, letzteres kann ich genießen.

Story-mäßig ist der Film ziemlich dünn und man merkt auch, irgendwann im hinteren Teil des Films, daß die Story jetzt witzfrei abgespult wird, um irgendwie zum Ende zu kommen. Einiges an dem Film ist improvisiert, was zum Teil witzig ist, aber manche Stellen sind einfach doof. Eine solche Stelle habe ich in Erinnerung: Wenn Du den Film guckst, und Ferrell kann nicht ins Haus gehen, weil es unter Beobachtung von den einen oder anderen Gangstern steht, oder war es die Polizei? Naja, wenn der Film an dieser Stelle ist, kannst Du gemütlich aufs Klo gehen. Ein Gag, der ausgepresst wird wie eine Zitrone, wo ein paar Tropfen besser gewesen wären.

Empfehlung

Man ärgert sich im Kino zwar nicht, aber irgendwie ist da zuviel ungenutztes Potential in dem Film. Etwas mehr Story, und vielleicht noch ein paar Witze mehr als immer nur die drei gleichen zu wiederholen. Alles in allem empfehle ich den Film für einen DVD-Abend oder gar Nachmittag.